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Logo selbst erstellen: Gratis-Tools & praktische Tipps

Verfasst von Stefanie Bloch
Zuletzt aktualisiert: 28. August 2025
Lesedauer: 9 Minuten
© Ralf Hahn / istockphoto.com

Ein professionelles Logo ist für Unternehmer unverzichtbar. Doch nicht jeder möchte eine Agentur beauftragen. Mit den richtigen Tools und grundlegenden Designprinzipien kannst du dein Logo nach deinen Vorstellungen selbst erstellen.

Hier erfährst du, welche Programme sich eignen, wie du typische Fehler vermeidest und welche Tipps dir helfen, ein starkes visuelles Markenzeichen zu entwickeln.

Warum ein eigenes Logo erstellen?

Ein Logo ist das Herzstück deiner Markenidentität. Es vermittelt Professionalität, sorgt für Wiedererkennung und schafft Vertrauen. Farben, Formen und Schriften transportieren Werte und machen deine Marke unverwechselbar. Ein paar Beispiele für Farbwirkungen:

FarbeWirkung / Bedeutung
BlauVertrauen, Seriosität, Stabilität
GrünNachhaltigkeit, Ruhe, Natürlichkeit
RotEnergie, Leidenschaft, Dynamik
GelbOptimismus, Kreativität, Lebensfreude
SchwarzEdel, stark, zeitlos

Wichtig ist, dass dein Logo nicht nur deine Marke widerspiegelt, sondern auch bei deiner Zielgruppe den gewünschten Eindruck hinterlässt.

Logo selbst erstellen – Grundprinzipien

Bevor du mit der Erstellung beginnst, solltest du die Basics des Logodesigns kennen. Ein gutes Logo erfüllt fünf wesentliche Kriterien:

1. Ein Logo spiegelt deine Unternehmenswerte wieder

Die wichtigste Frage beim Designprozess lautet: Wofür steht dein Logo eigentlich? Es soll nicht nur ein hübsches Symbol sein, sondern die Werte, Philosophie und Persönlichkeit deines Unternehmens transportieren. 

Behalte bei jedem Entwurf den Zweck im Blick: Dein Logo ist Teil der Markenidentität und sollte deine Leistungen oder Produkte widerspiegeln.

2. Ein Logo muss einfach und klar wirken

Je verspielter ein Logo, desto höher das Risiko, dass es seinen Zweck verfehlt. Mehrere Schriftarten, viele Farben oder zu viele Details wirken schnell unruhig. 

Ein gutes Logo ist einfach, eindeutig und leicht wiederzuerkennen. Einzigartigkeit entsteht nicht durch Überladen, sondern durch Reduktion auf das Wesentliche. „Weniger ist mehr“ gilt hier ganz besonders.

3. Einprägsamkeit ist der Schlüssel zum Wiedererkennungswert

Ein Logo erzählt immer auch eine Geschichte über dein Unternehmen. Damit sich Menschen an diese Geschichte erinnern, muss dein Design im Gedächtnis bleiben.

Einprägsame Logos kombinieren klare Formen mit einem besonderen Detail oder einem unerwarteten Element, das Aufmerksamkeit erzeugt. So wird dein Logo zum unverwechselbaren Wiedererkennungsmerkmal.

4. Ein Logo sollte einzigartig und zeitlos sein

Betrachte dein Logo wie ein Kunstwerk: originell, aber nicht abhängig von kurzlebigen Trends. Auffällige Effekte wie Farbverläufe oder Schattierungen wirken schnell veraltet. 

Zeitlose Logos setzen auf minimalistische Formen und klare Farben – wie beim Flat Design, das viele bekannte Marken heute einsetzen. So bleibt dein Logo aktuell und hebt sich gleichzeitig von der Konkurrenz ab.

5. Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit sind Pflicht

Ein Logo muss auf allen Medien funktionieren – vom riesigen Werbebanner bis zum Kugelschreiber. Deshalb sollte es in Vektorformaten erstellt werden, die verlustfrei skalierbar sind. Kostenlose Programme wie Inkscape bieten hier eine solide Basis. 

Achte außerdem darauf, dass Schriften und Linien auch in kleiner Größe lesbar bleiben. Bereits in der Konzeptionsphase solltest du sicherstellen, dass dein Logo flexibel genug für Web und Print ist.

Tipp aus der Redaktion: Erstelle einfache Skizzen vor dem digitalen Entwurf

Bevor du mit einem Tool startest, zeichne deine Ideen auf Papier. Schon einfache Skizzen helfen dir, Symbole, Schrift und Anordnung klarer zu sehen. So sparst du später Zeit bei der Umsetzung und vermeidest planloses Ausprobieren.

Gratis-Tools zum Logo selbst erstellen

Die Wahl des richtigen Programms ist entscheidend. Je nach technischer Erfahrung und gewünschtem Ergebnis gibt es unterschiedliche Kategorien von Gratis-Tools.

Online-Design-Plattformen

Diese Plattformen bieten Vorlagen, Symbole und eine einfache Bedienung. Sie sind ideal für Einsteiger.

  • Canva: Zählt zu den bekanntesten Online-Tools für Designprojekte aller Art. Logos können per Drag-and-Drop erstellt werden, wobei tausende Vorlagen, Symbole und Schriftarten zur Verfügung stehen. Die Plattform ist cloudbasiert, sodass du jederzeit und von jedem Gerät auf deine Entwürfe zugreifen kannst. 
  • DesignEvo: Stellt über 10.000 Vorlagen bereit. Logos können in verschiedenen Größen exportiert werden, was die Anpassung für Social Media, Websites oder Druck vereinfacht. Darunter hochauflösende JPG- und PNG-Dateien (begrenzt auf 300 px) im kostenlosen Paket und Vektordateien wie SVG (Scalable Vector Graphics) und PDF im Plus-Paket.
  • Logo-Generator von Shopify (Hatchful): Bietet branchenspezifische Templates für zahlreiche Nischen, die schnell individualisiert werden können. Zudem hast du unbegrenzte Anpassungsoptionen und kannst die verschiedensten Schriftarten, Farbpaletten, Symbole und Layouts nutzen. 

Vektorgrafik-Programme

Mit Vektorprogrammen erstellst du besonders präzise und professionelle Logos – ideal für komplexe Designaufgaben. Darunter:

  • Inkscape: Das Programm ist plattformunabhängig und speziell auf die Erstellung zweidimensionaler Vektorgrafiken ausgelegt. Logos lassen sich darin präzise mit Formen, Bézier-Kurven, Textfeldern oder Freihandzeichnungen entwickeln. Dank boolescher Operationen können Objekte kombiniert oder zugeschnitten werden, wodurch komplexe Designs entstehen. 
  • Vectr: Die Software mit integrierten KI-Funktionen ist leicht zugänglich und kann sowohl als Desktop-Version als auch im Browser genutzt werden. Die Bedienoberfläche ist schlicht und ermöglicht es, Formen, Linien und Textelemente schnell zu kombinieren. Besonders praktisch ist die Echtzeit-Synchronisation, sodass Projekte plattformübergreifend bearbeitet werden können. 
  • SVG-edit: Hierbei handelt es sich um einen webbasierten kostenfreien Open-Source-Editor für Vektorgrafiken. Damit kannst du SVG-Bilder in einem Webbrowser erstellen und bearbeiten, ohne eine zusätzliche Software installieren zu müssen.

Mobile Apps

Wenn du schnelle Ideen umsetzen oder dein Logo unterwegs entwerfen möchtest, sind Apps eine praktische Lösung. Dazu gehören:

  • Adobe Express (Android/iOS): Bietet viele Symbole, Schriftarten und Layout-Optionen. Ideal für schnelle Entwürfe oder Inspiration. Funktioniert auch auf Desktop-Browsern.
  • Canva App (Android/iOS): Ermöglicht die Nutzung aller Canva-Funktionen direkt auf dem Smartphone. Du kannst Logos von Grund auf gestalten oder Vorlagen anpassen.
  • Desygner (Android/iOS): Stellt tausende professionelle Vorlagen, lizenzfreie Schriftarten und Symbole zur Verfügung und ermöglicht einen hochauflösenden Download mit transparentem Hintergrund. 

Kann AI ein Logo erstellen?

Auch AI kann Logos erstellen. In vielen Tools ist KI integriert. Darunter Wix Logo Maker, Looka oder Tailor Brands, welche Logos automatisch auf Basis deiner Eingaben erstellen. Sie liefern zwar schnelle Ergebnisse, können jedoch Einzigartigkeit und tiefere Markenidentität vermissen lassen.

Auch solltest du dir darüber bewusst sein, dass du hauptsächlich generische Ergebnisse erhalten wirst, wenn du kostenlose Tools und KI zur Logoerstellung nutzt. Denn jeder kann darauf zugreifen und die verfügbaren Vorlagen verwenden und anpassen. Das Risiko, dass Ähnlichkeiten zu anderen erstellten Logos auftreten, ist daher groß.

Zudem handelt es sich bei den kostenlosen Tools meist um abgespeckte Versionen und die Gestaltungsmöglichkeiten sind im Gegensatz zu den bezahlten Upgrades begrenzt. 

Praktische Tipps für ein gelungenes DIY-Logo

Damit dein Logo nicht amateurhaft wirkt, solltest du folgende Punkte beachten:

Richtige Dateiformate

Wenn du ein Logo selbst gestaltest und vielseitig nutzen möchtest, solltest du unbedingt in verschiedenen Formaten exportieren.

  1. EPS (Encapsulated PostScript): Standardformat für Vektorgrafiken und bleibt in jeder Größe gestochen scharf – perfekt für Drucksachen.
  2. PDF (Portable Document Format): Eignet sich alternativ ebenfalls für den Druck.
  3. SVG (Scalable Vector Graphics): Bestes Format für digitale Medien. Diese Vektorgrafiken lassen sich ohne Qualitätsverlust skalieren und sind durch den transparenten Hintergrund flexibel einsetzbar.
  4. PNG (Portable Network Graphic): Eignet sich durch den transparenten Hintergrund alternativ für Websites, wenn du keine SVG-Datei hochladen kannst. Allerdings solltest du dein Logo nicht vergrößern, da es sonst unscharf wird.
  5. JPG (Joint Photographic Experts Group): Pixelgrafik, die in vielen Programmen geöffnet und eingefügt werden kann. Allerdings fehlt hier der transparente Hintergrund.

Responsive Logodesigns

Ein modernes Logo muss flexibel einsetzbar sein. Das heißt, du brauchst mehrere Varianten, die je nach Medium zum Einsatz kommen.

Ein ausführliches Logo mit Schriftzug eignet sich etwa für deine Website oder Druckmaterialien, während eine reduzierte Icon-Version für Social-Media-Profile oder App-Symbole genutzt wird.

Auch Farbvarianten sind wichtig. Ein einfarbiges Logo oder in Schwarz-Weiß sorgt dafür, dass es auch auf schlichten Hintergründen oder im Druck seine Wirkung behält.

Typische Anfängerfehler vermeiden

Viele DIY-Logos wirken unprofessionell, weil grundlegende Designregeln nicht beachtet werden. Häufige Fehler sind:

  1. Zu viele Farben oder Schriftarten: Das wirkt schnell chaotisch und mindert die Wiedererkennbarkeit.
  2. Clipart- oder Stock-Grafiken: Sie wirken austauschbar und bergen rechtliche Risiken.
  3. Fehlende Lesbarkeit in kleinen Größen: Ein Logo muss auch auf einer Visitenkarte oder in einem Social-Media-Icon klar erkennbar sein.
  4. Keine Konsistenz: Wenn verschiedene Logo-Varianten im Einsatz sind, verwirrt das die Zielgruppe.

Reduziere auf ein stimmiges Farbschema, wähle maximal zwei Schriftarten und teste dein Logo immer auch in kleinen Formaten.

Rechtliche Aspekte beim Logodesign

Ein Logo ist rechtlich geschützt, sobald es eine gewisse Schöpfungshöhe erreicht. Achte darauf, keine urheberrechtlich geschützten Grafiken und Symbole zu nutzen oder Logos zu kopieren.

Welche Tools du auch zur Logoerstellung nutzt, informiere dich vorher immer über die Nutzungsbedingungen und mache dich mit dem Gesetz über den Schutz von Marken und sonstigen Kennzeichen, Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte sowie dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vertraut. 

Weitere Informationen zum Thema Markenschutz findest du auf der Seite des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA).



Fazit: Mit Gratis-Tools ein starkes Logo entwickeln

Ob Online-Plattform, Vektorprogramm oder App – wähle das Tool, mit dem du dich am wohlsten fühlst und am besten arbeiten kannst. Mit den entsprechenden Kenntnissen und der nötigen Sorgfalt kannst du auch ohne hohe Kosten ein professionell wirkendes Logo entwickeln.

FAQ zum Thema Logo selbst erstellen

Welches Programm zum Logo erstellen?

Es gibt zahlreiche Tools, mit denen du ein Logo erstellen kannst. Die meisten Programme sind einsteigerfreundlich, wie etwa Canva. Aber auch Inkscape wird häufig empfohlen. Idealerweise wählst du das, womit du dich am wohlsten fühlst und am besten zurechtkommst.

Wie kann ich mein vorhandenes Logo kostenlos bearbeiten?

Mit Programmen wie Inkscape oder der App Desygner kannst du bestehende Logos in neuen Formaten oder Farben anpassen. Dazu lädst du das Logo einfach in die entsprechende Designplattform hoch und nimmst die gewünschten Änderungen vor.

Was ist der beste kostenlose Logo-Maker?

Zu den Favoriten vieler Nutzer gehören Canva, Wix Logo Maker, Fiverr, Inkscape oder Looka. Um die Frage für dich zu beantworten, machst du dir am besten selbst ein Bild.

Ist ein selbst erstelltes Logo rechtlich geschützt?

Ja, es ist durch das Urheberrecht geschützt. Darüber hinaus solltest du dein Logo beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) ins Markenregister eintragen lassen, um deine Marke zusätzlich abzusichern.